Beste Altersvorsorge

Rechtzeitig fürs Alter vorsorgen

Von Jürgen Ackermann und Katharina Lehmann · 2024

Die Deutschen können sich bei der Altersvorsorge nicht mehr allein auf die gesetzliche Rente verlassen. Die Lebenserwartung der Menschen steigt, und immer weniger Arbeitnehmende müssen für immer mehr Rentnerinnen und Rentner aufkommen. Die private Vorsorge ist deshalb wichtiger denn je.

Ein Pärchen mittleren Alters läuft freudig an einem sonnigen Strand entlang und halten Händchen.
Für ein unbeschwertes Leben im Alter müssen rechtzeitig die finanziellen Weichen gestellt werden. Foto: iStock / dmbaker

Anfang der Nullerjahre, zur Zeit der Rentenreform, war sie in aller Munde: Die Riester-Rente sollte die durch die Reform entstandene Rentenlücke abfedern. Gedacht war sie vor allem für Angestellte und Beamte – die zahlen während ihres Arbeitslebens Beiträge in die Versicherungen und sollen von Zulagen und steuerlichen Vorteilen profitieren. Die Auszahlungsstatistik des Bundesfinanzministeriums zeigt jedoch: Die Renten aus den Riester-Verträgen liegen bei durchschnittlich 1.581 Euro – pro Jahr. Das ergibt eine monatliche Zusatzrente von 132 Euro, die dann allerdings noch versteuert werden muss. Vielen Experten zufolge leistet die Riester-Rente aufgrund der hohen Gebühren und vergleichsweise kleinen Auszahlungen keine ausreichende private Zusatzvorsorge fürs Alter. Lohnen könne sich das Modell aufgrund der Zulagen und Steuervergünstigungen vor allem für kinderreiche Familien mit eher kleinen Einkommen. Für Selbstständige und Freiberufler gibt es als Pendant die „Rürup-Rente“. Die Beiträge sind steuerlich absetzbar, was diese Vorsorgeform zu einer interessanten Option macht. Allerdings ist das Geld bis zur Rente gebunden und kann nicht vorzeitig entnommen werden.

Angebote genau vergleichen: Die beste Altersvorsorge finden

Doch was einfach klingt, ist oft gar nicht so leicht: Zu schnell verlieren sich Sparerinnen und Sparer im Wust der Angebote. Zu undurchsichtig sind oft die Konditionen und Gebühren. Das gilt vor allem für das breite Segment der privaten Rentenversicherungen. Hier hängt die Höhe der Rente von den eingezahlten Beiträgen und der Laufzeit ab. Je nach Police fallen jedoch hohe Kosten an, die die Rendite schmälern. Deshalb ist es wichtig, verschiedene Angebote genau zu vergleichen. Vergleichen sollten Arbeitnehmende auch bei der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) – auch hier unterscheiden sich die Angebote teils immens. Beliebt sind die bAVs trotzdem – vor allem weil sich über die Entgeltumwandlung während des Berufslebens Steuern sparen lassen. Zudem beteiligen sich Arbeitgeber oft an den Beiträgen, was diese Form der Altersvorsorge besonders attraktiv macht.

Graphik zu dem Thema: Welche Form der freiwilligen, privaten Altersvorsorge hat für Sie die höchste Priorität?

Vorsorge selbst gemacht

Doch auch abseits von den einschlägigen Altersvorsorgemodellen lässt sich eine sinnvolle Vorsorgestrategie aufstellen. So kann der Erwerb einer Immobilie als Kapitalanlage über die Mieteinnahmen eine zusätzliche Einkommensquelle im Alter generieren. Zudem kann der Wert der Immobilie im Laufe der Zeit steigen. Allerdings ist der Immobilienerwerb in der Regel mit hohen Kosten verbunden. Anders dagegen bei Aktien und Investmentfonds – die können über die Jahre hohe Renditen abwerfen, erfordern jedoch auch ein gewisses Maß an Wissen, Engagement und vor allem Risikobereitschaft. Langfristige Anlagen sind hier der Schlüssel zum Erfolg. 

Schon gewusst?

Wie sich eine Vorsorge über einen Aktienfonds lohnen kann, zeigt folgendes Rechenbeispiel:

Johannes ist 30 Jahre alt und möchte bis zu seinem 67. Lebensjahr (also 37 Jahre) für die Rente sparen. Er entscheidet sich, monatlich 200 Euro in einen passiv gemanagten Aktienfonds (ETF) zu investieren, der im Durchschnitt eine Rendite von 6 Prozent pro Jahr erzielt.

- Monatliche Einzahlung: 200 Euro

- Laufzeit: 37 Jahre

- Durchschnittliche Rendite: 6 Prozent pro Jahr

Mit einem Zinseszinsrechner lässt sich die zukünftige Summe berechnen. Nach 37 Jahren hätte Johannes insgesamt etwa 200 Euro x 12 Monate x 37 Jahre = 88.800 Euro eingezahlt. Bei einer durchschnittlichen Rendite von 6 Prozent würde sein Vermögen jedoch auf etwa 300.000 Euro anwachsen.

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